Fishattacks

Die Insel auf der Insel

Die Insel Senja ist nach Hinnøya und Spitzbergen die drittgrößte Insel Norwegens und liegt nordöstlich der Vesteralen.

Nach einer landschaftlich hoch interessanten Autofahrt über das Eiland, die uns durch gebirgige Passagen mit Birken und Krüppelkiefern, vielen kleinen Seen und Moorgebieten führte, war es endlich so weit, die Ankunft auf unserer „Trauminsel“. Es sah fast ein bisschen künstlich aus, Klatschmohn an der Strasse, heller bis tiefblauer Himmel, spiegelglatte See sowie die kleinen bunten Häuschen und Fischerhütten, das Ganze eingebettet in ein Tal von Bergen, die fast die Tausendmetermarke erreichen. Die Zeit der Mitternachtssonne, die hier vom 23.05.- 21.07. scheint, war leider schon vorbei. Somit passierten wir den letzten Tunnel bei Dämmerlicht. Kurioserweise war dieser vollkommen unbeleuchtet und so traf uns der Anblick der kleinen Insel wie Thors Hammer.

Bei spiegelglatter See und einem Tagesrestlicht, welches in den verschiedensten Rottönen am Himmel leuchtete, erschien die kleine Halbinsel eigentlich etwas unwirklich, so dass  erst einmal unzählige Photos geschossen werden mussten. Doch die Müdigkeit ließ uns leider nur einige Minuten bei diesem bizarren, einmaligen Anblick ausharren, denn es stand schließlich die Fischwaid auf dem Programm. Das Angeln auf der Nordost-Seite der Insel Senja war zu unserer Zeit, Ende August äußerst abwechslungsreich und attraktiv. Die Schönheit dieser Gegend über Wasser wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch unter der Oberfläche fortgesetzt.

Die Insel auf der Insel

Die Insel auf der Insel

So konnten wir unter anderem farbenfrohe Dorsche und herrlich gezeichnete Lumbs bis sechzehn Pfund auf die Schuppen legen, hinzu kamen tolle Seelachse und auch zwei Pollacks, die die Metermarke knapp überschritten. Die ersten vielversprechenden Stellen liegen vom Hafen keine fünf Minuten entfernt. Das hat den Vorteil, dass interessantes Fischen auch im Nahbereich des Hafens möglich ist, wenn vor der Insel zu starker Wind weht. So konnten wir allein nur auf dieser Stelle einige kräftige Schellfische sowie mehrere Dorsche bis zwanzig Pfund überlisten.

Weiter draußen, vorbei an dem  kleinen Vogelfelsen (Öyfjordskell), sind schnell Tiefen bis 200 Meter erreicht. Da wir nur vier Tage vor Ort waren, suchten wir wahllos aus der Seekarte einige interessante Plätze heraus und interessante Plätze gibt es rund um Husøy wahrlich unzählige. Die Artenvielfalt in dieser Region ist immer noch recht üppig und die Kampfkraft der Fische  unwahrscheinlich stark. Meine Annahme ist die, dass das  üppige Nahrungsangebot sowie Wassertemperatur und Golfstrom für diese Agilität verantwortlich sind. Dorsche im geschätzten 20 Pfund Bereich entpuppten sich später als Halbstarke, die nur die Hälfte der angenommenen Größe erreichten. Am letzten Tag sollte allerdings noch eine besonders interessante Aufgabe auf uns warten, das Angeln am Kontinentalshelf in über 2000 Meter tiefem Wasser.

Husøy- Ein Super Buttrevier

Husøy- Ein Super Buttrevier

Wir beschränkten uns allerdings auf Tiefen bis nur 1000 Meter, um auf schwarzen Heilbutt sowie große Rotbarsche zu fischen, die die Fischer ständig mit ihren Langleinen fangen. Um es kurz zu machen, wir blieben leider erfolglos. Doch auch wenn uns der Erfolg versagt blieb, von Senja aus bestehen die wohl besten Chancen, in sehr kurzer Zeit diese tiefen Stellen zu erreichen. Der Skipper erklärte uns, die Chancen seien nicht so schlecht, einen der gigantischen Pottwale zu sehen. Andere Leute würden viel Geld dafür bezahlen, um von den Vesteralen aus zum Whalewatching zu fahren.

Fazit: Husøy ist wunderschön gelegen und auch bei nicht so gutem Wetter noch beangelbar. Auf der Insel, im Fjord oder auf See ist man ständig von einer imposanten Naturkulisse umgeben. In den Sommermonaten findet so gut wie keine Berufsfischerei auf Dorsch statt, so dass die Angelei mit ihren kampfstarken Fischen eigentlich keine Wünsche offen lassen dürfte. Die Vermieter Berit & Stephan sind sehr freundlich und stets darum bemüht, sich um das Wohlsein der Gäste zu kümmern.

Beispiel Revier-Tipps Husøy:

1) Dorsch & Lumb N69 33.330 E17 38.504 Diese Stelle ist von der Hafenausfahrt keine 5 Minuten entfernt und auch bei mehr Wind noch zu befischen.

2) Dorsch & Seelachs N69 38.405 E17 35.122 An dieser Stelle habe ich viele Dorsche von über 10 kg gefangen. Auch der rote Tangdorsch kommt von diesem Platz

3) Viel Dorsch N69 38.593 E17 32.483 Dieser Platz ist mit Platz 2 zu vergleichen. Nur die Kanten fallen hier noch steiler ab.

4) Pollack N69 37.577 E17 25.936 Hier habe ich im Sommer viele gute Pollacks bis 10 kg gefangen.

Husøy und Umgebung:

Husøy ist eine kleine Halbinsel auf der Insel Senja. Allein der Blick, den man bei der Ankunft hat, entschädigt für die lange Anfahrt und erzeugt sofort das Gefühl, sein eigenes, kleines Paradies gefunden zu haben. Husøy liegt in einem kleinen Fjord, umgeben und geschützt von hohen Bergen.

   Das Innendorf...

Das Innendorf...

Auf Husøy, befindet sich ein Supermarkt mit eigenem Bäcker, eine Tankstelle und ein Restaurant. Finnsnes, der nächst größere Ort mit Ärzten, Boutiquen, Werkstätten liegt c. a. 50 km entfernt. In näherer Umgebung liegen einige Seen, in denen man die Möglichkeit hat auf Saibling und Forelle zu Fischen. Außerdem lädt die Natur ein, auf eigene Faust, mit einem Kanu zu fahren, sowie Blaubeeren und Pilze zu sammeln. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit einem Guide die Natur von Senja zu erkunden. Stephan, der Eigentümer verfügt über mehrere Kutter. Hier besteht die Möglichkeit, ihn für Ausfahrten zu buchen. Speziell, in der richtigen Jahreszeit, um auf Lachs zu fischen. Der Größte von Stephan erbeutete Lachs mit der Angel lag bei 23 Pfund (Stephan ist kein Angler). Allerdings ist Stephan ein sehr erfahrener Berufsfischer, der auf Husøy geboren wurde und sich in dem Gebiet bestens auskennt. Außerdem besteht die Möglichkeit, für eine Leihgebühr, ein Auto zu bekommen. Das Auto mag etwas abenteuerlich sein, aber es fährt.

Fischerei:

Der erste Hot-Spot  „Öyfjordgrunnen“ liegt keine drei Kilometer, vor der Hafeneinfahrt entfernt. Dort haben wir neben einigen stattlichen Lumpen (um die 10 Pfund), etliche Dorsche ebenfalls um 10 Pfund, auch einen 20 Pfünder Dorsch erbeuten können! Das Ganze innerhalb von 2 Stunden, am ersten Tag. Die Stellen im Fjord liegen relativ geschützt, so dass man auch bei etwas mehr Wind noch die Möglichkeit zum Fischen hat.

Strammer Husøy Dorsch

Strammer Husøy Dorsch

Aber auch die anderen Stellen, im Fjordausgang lassen sich recht schnell erreichen (bis zu einer Stunde Fahrt). Bemerkenswert am Angeln war, die enorme Kampfkraft der Fische von Husøy. Selbst Dorsche im 10 Pfund Bereich, waren in der Lage einige Meter Schnur von der Rolle zu nehmen und je größer die Fische wurden, desto mehr stieg auch deren Power. Es wurden sehr viele Dorsche, im 10- 20 Pfund Bereich, von uns gelandet. Es kamen vier Fische über 20 Pfund, davon der Größte mit 28 Pfund. Außerdem konnten 2 schöne Pollacks um die 16 Pfund gelandet werden. Schellfisch war auch hier in großen Mengen vertreten, die Größten lagen bei 10- 12 Pfund. Interessant dürfte auch die Angelei auf Seelachs sein, der größte Fisch lag bei 18 Pfund. Allerdings wurde nicht gezielt auf Sej geangelt, die Fische stiegen alle beim hochdrehen der Köder ein. Brosme, wurde auf fast allen Plätzen gefangen. Die Stückgewichte gingen bis 16 Pfund! Leider konnte von uns kein Butt erbeutet werden.

 

Die folgende Story wurde in der Fisch & Fjorde veröffentlicht. Rute & Rolle Ausgabe 4 2008. Klickt hier
Husøy- Die kleine mit den dicken Dingern…

 

Hier findet Ihr einiege Impressionen zu diesem Phantastischen Eiland. Einiege dieser Bilder in der Dia- show sind von Christian Wagner.