Fishattacks

Marathon am Gelben-Riff

Von Christian Wagner

1. Tour August 2002 Super Long-Törn (26 Std) mit der MS Thailand Hanstholm

Freitag, 08. August

Die erste Gruppe fährt gleich nach Hanstholm, während sich die andere die Zeit nimmt, das überaus sehenswerte Meerwasser – Aquarium in Hirtshals zu besuchen. Nachmittags treffen wir uns dann am Imbiss in Hanstholm, stärken uns für die kommenden Strapazen, besorgen noch einige schwarze 12/0 er Gummi-Makks und beladen schließlich die MS Thailand. Die Kojen unter Deck werden bezogen und auch die dritte Gruppe, um Kurt Muskat trifft ein. Das Angelgerät wird klar gemacht und alle 24 Teilnehmer können das Ablegen kaum noch erwarten.

Samstag, 09. August, 01:00 Uhr

Der Kapitän und der Bootsmann treffen ein. Die Angelplätze in 2er Gruppen werden ausgelost und das Boot legt ab. Nachdem noch Eis geladen wurde nimmt die MS Thailand Fahrt in westlicher Richtung auf. Unter Deck indes versuchen wir noch schnell eine Mütze voll Schlaf zu nehmen bevor es dann ca. 6 ½ Std. später ernst wird.

07:30 Uhr, es ist ein toller Morgen. Die Temperaturen liegen bei angenehmen 18°C,  Leicht bedeckter Himmel bei einem 2er Lüftchen und ruhiger See. Optimale Bedingungen fürs Wrackangeln in über 100m Wassertiefe. Unruhe macht sich breit. Die Spannung steigt.

08:00 Uhr, jeder hat seinen Platz eingenommen und checkt ein letztes Mal sein Geschirr, zurrt den Gimbal zu und wird über die kommende Angelstelle informiert – Schiffswrack in 180m, große Köhler werden erwartet.

08:10 Uhr, der Kapitän nimmt Fahrt raus und richtet das Boot aus.

08:15 Uhr, die Hupe ertönt und die Pilker sausen in die Tiefe. Ab etwa 80m gibt es fast kein Durchkommen mehr. Ein riesiger Köhlerschwarm befindet sich direkt unter uns. Oben die Halbstarken bis 10 Pfd. Weiter unten dann die Hardware, Kampfmaschinen mit Stückgewichten von weit über 20 Pfd. Es geht Schlag auf Schlag. Jeder fängt seine Fische. Die Körbe füllen sich in Windeseile. Die Stimmung an Bord könnte nicht besser sein. Wer hier zu dünn (unter 0,70er Monofil) montiert hat, kann nur ungläubig auf sein zerfetztes Vorfach schauen. Unglaublich wie diese Torpedos einsteigen und wie viel Power sie dem 30 Lbs. Gerät entgegensetzen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Wieder und wieder treiben wir über das Wrack. Der Eine oder Andere schafft es dann auch tatsächlich mal den Grund zu berühren. Nicht ohne Folgen. Das, was dann da einsteigt ist selbst mit vereinten Kräften nicht aus der Ruhe zu bringen. Aber es hilft nichts. Dort müssen wir hin. Das, was in diesem Wrack haust, ist es, worauf wir es abgesehen haben. Leider bleibt der ersehnte Kontakt vorerst noch aus.

12:00 Uhr, wir wechseln die Angelstelle. Zeit ein paar Fotos zu schießen, Erfahrungen auszutauschen, Fisch zu filetieren und sich zu stärken.

12:40 Uhr, die Köder verlassen das treibende Boot. Nur noch 120m Wassertiefe. Erneut Köhler, nicht mehr so viele, aber aus dem gleichen Holz geschnitzt. Die Pilkertaschen verlieren merklich an Gewicht und der Eine oder Andere muss wegen Schnurmangel schon zur Reserverolle greifen. Aber dieses Wrack hat es wahrlich in sich. Zuerst landen einige kleine Lengfische bis 10 Pfd. auf den Planken. Aber dann folgen Bisse, und mehr oder weniger lange Drills, die es wirklich in sich haben. Der Ablauf ist fast immer gleich. Der Biss eher zaghaft, der Anschlag wird gesetzt und eine schwere und träge Masse folgt dem Pumpen nur sehr langsam. Man verspürt hin und wieder ein Kopfschütteln, aber noch nichts Beunruhigendes. Dann aber, vielleicht 15 bis 20 m über Grund scheint der Fisch zu merken, das da was nicht stimmt und setzt zur finalen Flucht an. Binnen kürzester Zeit hat er den Grund erneut erreicht und ist nicht im Entferntesten daran interessiert, sich auch nur noch 1 cm vom Grund liften zu lassen. Es scheint eher, als würde er das schützende Wrack aufsuchen und alle Türen hinter sich schließen. Nichts geht mehr! Da nützt kein pumpen, anschlagen, ziehen, zerren, Schnur lockern, wieder straffen – nichts, Null Komma Null Null gar nichts. Und dann kommt das Warten. Irgendwann wird schon etwas nachgeben. Die Fische waren es jedenfalls nicht. Also die Schnur einkurbeln und die nächste Montage einhängen und ablassen. Gleicher Ort, gleiches Spiel, nur die Mitspieler wechseln. Auch Kurt Muskat kann nur mit dem Kopf schütteln und fragt leise: „Was ist das nur?“  Dann ist es Michael Simon, der den ersten großen ins Freiwasser bekommt. Trotz einiger Tauchgänge gelingt es Ihm den Leng nach oben zu pumpen. Auch seine Nachbarn haben inzwischen mitbekommen, das der wohl etwas besser ist und halten schon das Gaff im Anschlag. Gleich der erste Versuch sitzt, und fast 1,40 m Lang werden an Bord gezogen. Persönlicher Rekord für den Bremer. Der fackelt nicht lange und beködert gleich nach dem Versorgen des Fisches den 500g Pilker erneut mit einem Seelachsfilet. Er lässt ab und tatsächlich dauert es auch nicht lange, und seine Rute wird erneut in einen Halbkreis gezwungen. Der nächste ist auf dem Weg nach oben. Nicht ganz so groß, aber mit fast 20 Pfd. ein toller Fisch.

15:00 Uhr, die dritte Stelle wird angefahren. Ein „ertrunkenes“ Flugzeug in ca. 80 Metern.  Auf dem Weg dorthin folgt der obligatorische Fototermin mit kleiner Verschnaufpause. Die vielen harten Drills fordern ihren Tribut. Auf die schnelle wird noch etwas schnabuliert, die Kehlen befeuchtet und die Fische werden filetiert und verpackt. Bei der Ankunft zunächst das gewohnte Bild. Feiste Köhler landen an Deck, sowie die ersten Dorsche. Allesamt jedoch unter der 20 Pfd. – Marke. Probleme bereitet uns lediglich ein Flügel, oder weiß der Henker was, ca. 20 m über dem eigentlichen Flugzeugwrack. Jedenfalls verlieren wir dort einige schöne Fische. Sie scheinen einfach hängen zu bleiben. Ein anderer  war schon schemenhaft zu sehen, als plötzlich nichts mehr ging. Vermutlich ein paar alte abgerissene Schnüre, die dem Pechvogel zum Verhängnis wurden

15:45 Uhr, Stellungswechsel. Das abgesoffene Flugzeug wurde einfach zu teuer. Erneut wurde zu fünft filetiert, zwei Mann zogen die Haut ab und vier weitere verpackten und verstauten die portionierten  Filets.

16:40 Uhr,  das nächste Wrack lag uns zu Füßen. Da wir mit dem Filetieren einfach nicht beikamen, die vollen Körbe nahmen einfach kein Ende, zogen wir es vor, weiterhin unseren bisherigen Fang fachgerecht zu versorgen. Ein weiser Entschluss, denn außer Spesen war an dieser Stelle nichts gewesen und kaum ein Schwanz aus dem Wasser zu ziehen.

18:20 Uhr alle Fische waren filetiert, verpackt, auf und unter Eis gelegt. Wir erreichten ein weiters Wrack. Nur mühsam waren einige Fische zum Anbiss zu verleiten. Dafür gab es Makrelen ohne Ende. Vielleicht waren wir hier zu spät an und die Großen konnten nur noch auf dem Meeresboden rollen. Also erneuter Stellungswechsel.

19:40 Uhr Das gleiche Spiel. Aber wenigstens konnten noch zwei Seewölfe gehakt werden. Der größere der beiden verabschiedete sich jedoch an der Reling. Augenzeugen berichten, der Steinbeisser habe dem Unglücksraben noch zugezwinkert und mit beiden Brustflossen gewunken.

21:00 Uhr Die letzte Stelle. Was soll man sagen? Makrelen, Makrelen und nochmals Makrelen. Also wurden die Ruten teilweise mit ihnen beködert. Ohne Mittelgräte natürlich. Wir hatten zwar einige schöne Bisse, versiebten sie allerdings. Ein paar hingen zwar noch einige Meter am Haken, verabschiedeten sich dann jedoch.

22:15 Uhr die Hupe ertönt drei Mal. Das Spiel ist abgepfiffen. Der Heimweg wird angetreten. Es liegen nun 14 Std. Wrackangeln hinter uns. Die Ausbeute war überdurchschnittlich gut. Das Durchschnittsgewicht der Köhler war erfreulich hoch, so dass fast jeder seinen 20-Pfünder gefangen hat, obwohl die richtigen Kracher (vermutlich große Lengfische) nicht gelandet werden konnten. Den außergewöhnlichsten Fang machte sicherlich Michael Densborn mit einer schönen 60er Seespinne in einem riesigem Schnurgezausel. Die letzten Fische werden noch schnell versorgt, die Ruten demontiert und die erheblich erleichterten Pilkerkisten verstaut. Fast alle beziehen ihre Kojen und hauen sich au aufs Ohr, denn es liegen noch 6 Stunden Heimfahrt an.

Sonntag, 10. August, 04:30 Uhr, der Hafen in Hanstholm ist erreicht. Das Boot wird ausgeladen, die Kühlboxen gefüllt und alles in die Wagen verstaut. Den Fängern, Michael Simon für seinen Leng und Karl–Heinz Faust für seinen Prachtköhler, wird noch ein Orden für die beiden schwersten Fische verliehen, mit dem Hinweis ihn die nächsten drei Tage nicht abnehmen zu dürfen. Zeit für ein Gruppenfoto ist auch noch. Dann verabschieden wir uns schweren Herzens von einer einmaligen Tour, die wohl so schnell keiner von uns vergessen wird. Eine Tolle Truppe, super Wetter, ruhige See, angenehme Temperaturen und ein guter Fang, was will man mehr. Außer,  den Törn zu wiederholen.

2.Tour  Ostern 2003 , 3 Tagestour auf der  MSOrca 3 ab Hirtshals

Die  Orca 3, ein ehemaliger Eisbrecher, 32 m lang und 7m breit liegt sehr ruhig im Wasser. Dieses Boot ist auch dem Anfänger auf dem Gelben Riff wärmstens zu empfehlen. Top Unterkünfte in 4-mal 2Bett und 2-mal 4Bettkabinen mit Waschbecken, 2 Duschen, und 2 Toiletten. Außerdem ein gemütlicher Speiseraum und ein Salon mit Bar. Mustergültiger Filetierplatz mit fließend Wasser, eine Ablaufrinne für Innereien und Schlachtabfälle zwischen den beiden Filetierbänken , separater Tisch zum Verpacken und rutschhemmender Bodenanstrich lassen eine sehr sichere Verarbeitung der Beute zu und minimieren das Unfallrisiko. Gefriertruhen in ausreichender Menge sind auf dem Oberdeck vorhanden.

Geangelt wurde in 40 bis 90 m Wassertiefe über meist steinigem Grund in etwa 50–60 km vor der Küste. Die bei unserer Ausfahrt angefahrenen Wracks waren bis auf eines, alle von Netzen der Berufsfischer umzingelt. Dieser Umstand machte dort  ein Angeln unmöglich. Am einzig  freien Wrack knallte es dann aber auch richtig. Viele schöne Köhler bis 15 Pfd. lieferten tolle Drills. Dieser Spaß währte jedoch nur kurz, da uns ein Berufsfischer ausgemacht hatte und sogleich damit begann das Wrack mit seinen Netzen einzuwickeln.

Viele schöne Fische konnten wir auch an den übrigen Stellen fangen. Wir erbeuteten Köhler bis 15 Pfd, Pollack bis 12 Pfd, Leng bis 12 Pfd. und Dorsch bis 30 Pfd. Das Durchschnittsgewicht der Dorsche lag mit etwa 7-8 Pfd, Leng mit etwa 4-5 Pfd.  jedoch unter unseren Erwartungen. Die Gründe waren jedoch schnell gefunden. Die Dorsche hatten sich noch nicht von Ihrem Laichgeschäft erholt und waren zumeist noch etwas schlank um die Hüften. Für große Köhler und Leng hätte das Wasser ruhig ein paar Meter tiefer sein können (ab 120 – 200 m fängt die Arbeit an)  aber wir waren nicht alleine an Bord. Mit Rücksicht auf die übrigen Teilnehmer, die zu leichtes Gerät mitführten, wurden meist flachere Plätze angefahren. Und zum Schluss haben uns die Berufsfischer  noch einen feinen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nachtangeln auf der treibenden Orca ist ebenfalls möglich. Es ist schon erstaunlich, was man bei Dunkelheit im Scheinwerferlicht der Bordbeleuchtung dicht unter der Wasseroberfläche alles ausmachen kann. Seenadeln und Hornhechte ohne Ende. Da sollte doch was zu machen sein, zumal auch auf dem Echolot zu erkennen ist, dass sich Dorsch und Co. in höher gelegene Wasserschichten aufmachen. Wir versuchten es eher halbherzig nur ein paar Stunden  über Grund ohne nennenswerten Erfolg. Der Preis von 140,- Euro pro Tag und Nase gehen in Anbetracht des gebotenen Komforts, des guten Service und der guten Verpflegung an Bord völlig in Ordnung. Das ist Angeln und Urlaub pur mit leichten Nebenwirkungen.

3. Tour 18./19. Mai 2003 Super Long – Törn (26 Std )  mit der  MS Thailand Hantsholm

Wrackangeln in über 180 m Wassertiefe, ca. 90 Km von Hanstholm entfernt bis das die Unterarme schmerzen und man kaum noch kurbeln kann. Dieses Angeln ist mörderisch aber Adrenalin pur. In 150 m Tiefe standen die Köhler und rissen einem fast die Rute aus der Hand. Die Bremse zu hart eingestellt, zerlegten diese Kämpfer mit Stückgewichten über 20 Pfd. als Dublette selbst 0,80er Vorfächer.

Die Ausfahrt beginnt um 2.00 Uhr in der Frühe. 6 Std. Fahrt immer Richtung Westen. Der Kapitän erreicht die erste heiße Stelle. Unter uns ein Wrack, Tiefe 185 m. Er richtet das Boot aus und hupt. Die 500 g Pilker sausen in die Tiefe. 120,130,140,150 m  –  Biss! Das Herz steht einem am Kragen, der Puls schießt in die Höhe, die Handflächen und Finger werden weiß vor Anspannung, man lässt sich gegen die Reling ziehen und weiß gar nicht wie einem geschieht. Die Bremse gibt Meter um Meter frei und es scheint ewig zu dauern bis diese Muskelpakete langsam ermüden. Nun gilt es die Beute mit langsamem aber stetigem Pumpen zur Wasseroberfläche zu bewegen. 15 Minuten später, die Landehilfen warten schon, werden die beiden Silber/Schwarzen Torpedos an Bord gehievt. Angler und Beute gleichermaßen ausgepowert. Nach dem waidgerechten Versorgen der Seelachse bleibt keine Zeit, für nichts! Weder Foto noch Verschnaufen, der Köder muss so schnell es irgend machbar ist zurück ins Wasser.  Das Jagdfieber hat uns gepackt  –  Puls  = Wassertiefe!

Hatte der Pilker die Köhler unversehrt passiert, so lauerten 30 m tiefer weitere Gefahren auf Ihn. Leng und Dorsch von 1m und mehr und nicht zu vergessen ein Wrack! Kaum mehr als 10-mal gepilkt war es dann so weit. Man hing erneut fest. Entweder bombenfest oder am Fisch. Bei einem Hänger gilt es mit bedacht zu agieren. Bremse auf, ein – zwei Meter Schnur frei geben. Die lose Schnur hinter der Rute in spiralförmigen Windungen neben einander um ein glattes Stück Holz wickeln und mit beiden Händen den Knüppel festhalten. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, dann wird bei richtiger Gerätezusammenstellung das Vorfach reißen. Wurden die Windungen über Kreuz gelegt fehlen fortan ein paar Meter Schnur, die genau an der Stelle reissen, an der sie sich überkreuzen. 2 bis 3 – Mal der gleiche Fehler und man darf sich nur noch über die großen Fische der Kameraden freuen – die Rolle ist leer!

Hängt man am Fisch, so wird man schnell merken, wer den Ton angibt. Die kleinen können zügig nach oben gepumpt werden. Kapitale sollten sehr gefühlvoll gedrillt werden, sie schlitzen selbst bei 12/0er Haken schneller aus, als einem lieb ist.

Toller Riff Dorsch

Die Freude am tiefen Wasser währte indes nicht lange, denn die Schnurvorräte einiger Kameraden schwanden zusehends. Folglich wurde es vorgezogen in flachere Gefilde zu ziehen. Fortan pilkten wir in nur mehr 80 m Wassertiefe und konnten auch hier schöne Dorsche über 20 Pfd. landen.

Ein paar Tipps zur Ausrüstung zum Wrackangeln in großen Wassertiefen.

Rute 30 Lbs, um 2 m lang, mit kurzem Handteil unter dem Rollenhalter und Kreuzschlitz, sonst wird der Hebel für den Angler zu schlecht und er macht sich das Leben bzw. Drillen unnötig schwer.

Robuste Multirolle, Größe  z.B. Penn Senator 112 H, 330 GTI  mit ca. 500m guter 0,30er Geflochtener und Unterfütterung. Das Rollengetriebe und die Bremse muss gut sein, nicht der Einkaufspreis! Wer hier spart, der fährt besser zum Makrelenangeln. Dort gibt’s weniger Hänger und die Fische sind auch nicht so schwer zur Wasseroberfläche zu drillen.

Vorfächer ab 120 cm Länge, sehr einfach gehalten, ohne Spielereien. Aus mind. 0,70er monofiler und möglichst weicher Schnur (dient als Puffer), mit nicht mehr als einem Seitenarm für Beifänger.

Stabpilker 300 – 500 g, schnellsinkend in Tiefen über 100 m. Bei Seelachsschwärmen oder Ententeich und flachem Wasser kann auch schon ab 100 g gepilkt werden. Wenn aber so leicht gefischt wird sollte man seine Schnur genau im Auge behalten, sonst hat man sich bei seinen Kameraden und Nachbarn sehr schnell unbeliebt gemacht. Im Zweifel lieber 100 g zuviel wie zuwenig.

Gummi-Makk ab 8/0 als Beifänger. Der erste wird vor dem Pilker in den Wirbel eingehängt.

Hochseewirbel, No – Knot, Sprengringe und Drillinge nur beste Qualität und lieber eine Nummer zu groß als zu klein.

Gimbal (Bauchgurt), es sei denn, Sie stehen auf blaue Flecken unterhalb des Bauchnabel. Ersatzrolle bzw. Ersatzschnur. Nichts ist schlimmer als tatenlos mit ansehen zu müssen, wie die Kollegen Fisch auf Fisch drillen und man selbst nur noch eine fast leere Multi in Händen hält.

Entscheidungshilfe  Orca 3  oder Thailand

Dem Riffanfänger sei die Orca 3  wärmstens empfohlen. Dieses Schiff bietet allen Komfort, liegt auch bei rauer See noch sehr ruhig im Wasser und es wird jeder seinen Fisch fangen. Auf diesem Boot kann man tatsächlich Urlaub auf dem Gelben Riff machen.

Die MS Thailand hingegen sei dem empfohlen, dem es kompromisslos um große Fische geht. Es gibt im Prinzip keinerlei Annehmlichkeiten, das Schiff liegt wie ein Korken auf dem Wasser. Dafür kennt der Kapitän das Fanggebiet jedoch so gut wie kein zweiter.

Ergänzung

Von Michael Simon

Die drei Geschichten wurden von Christian in den Jahren 2002/2003 geschrieben. Eigentlich wollte er sie nicht rausrücken, da sich in den letzten Jahren, gerade im Bereich Tackle und Equipment einiges verändert hat. Trotzdem wollte ich die Geschichten gerne verwenden, da ich natürlich einmal selber dabei war und weil ich finde, dass er sie spannend geschrieben hat.

Seit 2010 fährt die MS Thailand nicht mehr zum Gelben-Riff!