Viel Wind und nichts darunter…
Von Michael Simon
Ølen gehört neuerdings nicht zu der Nordatlantikinsel aber im Zusammenhang mit dieser Reise sehr wohl. Die Reise führte in das neue „Angelparadies“ Island. Von dort aus ging es noch für ein paar Tage weiter nach Westnorwegen, um in Ølen ein neues Revier zu testen. Bei dieser Tour ist es zu diversen Katastrophen gekommen. Das es auch Reportern und Reiseveranstaltern so gehen kann, möchte ich in dieser Geschichte zum Besten geben.
Island/Höfn
Unsere Tour führt uns nach Höfn, auf die Ostseite der Insel. Das Wetter hätte nicht besser sein können. Sonnenschein und wenig Wind. Für mich war es der erste Aufenthalt auf dieser Insel. Mit von der Partie waren noch Kai & Mario Witt.
Auch für die Beiden war es der erste Trip nach Island. In Reykjavik angekommen setzten wir uns in den gemieteten Leihwagen und fuhren ca. 6 Stunden bis nach Höfn. Einziger Wehrmutstropfen war das nicht alle Sachen am Flughafen angekommen sind. Um genauer zu sein, nur Kai hat eine Tasche bekommen. Von Mario und Mir ist nichts auf Island angekommen. Aber es sollte bis morgen nachgeliefert werden. Am Abend scherzten Mario und ich noch bei einer Dose Bier über Kai, der schon sein Takle für den nächsten Tag vorbereitete. Doch die Scherzerei sollte uns schnell vergehen. Für den nächsten Tag sah das Wetter schon gar nicht mehr so gut aus. Wind aus Ost um 6. Außerdem wurde uns mitgeteilt, dass unser Gepäck erst am morgigen Tag eintreffen würde. Das Problem war, das jeglicher Kleinkram wie Haken, Wirbel, Bleie, etc. bei Mario in der Tasche waren. Ruten & Rollen waren bei mir in der Tasche. Mal abgesehen davon das wir nichts frisches und erst recht nichts warmes zum anziehen hatten. Egal, ein bisschen Kleinkram kann man ja auch kaufen…Denkste. Ihr werdet es nicht glauben aber es gab nirgendwo Angelzeugs zu kaufen.
Meine Annahme, dass es ähnlich wie in Norwegen sein müsste, dass man sich an jeder Tankstelle und in jedem Supermarkt mit dem nötigsten für die Fischwaid eindecken kann, entpupte sich als große Überraschung. Hier war es anders, es gab nichts, nicht einmal einen Pilker. Also musste improvisiert werden. 12/0 Haken haben wir von einem Fischer bekommen und ein 2 Kilo Blei wurde in Stücke gesägt. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube 1,2 mm Monofil als Vorfach, haben wir auch vom Fischer bekommen. Dazu kamen noch Mützen und Ölzeug. Gut improvisiert konnte es nun Losgehen. Leider war es Draußen schon recht wellig und außerdem Arsch kalt. Demzufolge haben wir nur ein paar Halbstarke Dorsche haken können. Die nächsten zwei Tage war Storm angesagt und ans Fischen war nicht zu denken. Das erbrachte natürlich den Vorteil, sich wenigstens etwas von diesem beeindruckenden Flecken Erde anzusehen. Der Sturm zog süd-östlich ab und wir konnten wenigstens noch einen Tag in einem geschützten Fjord unsere improvisierten Köder ins Wasser lassen. Das dieses Fischen nicht sehr erfolgreich werden würde war uns vollkommen klar, aber wir wollten natürlich nicht nachhause ohne ein paar Island Dorsche gefangen zu haben. Das Kuriosum ist auf jedem Fall das wir mit unserem Geschirr nicht mehr Fischen sollten, denn wir bekamen unsere Taschen erst am letzten Tag der Reise, um sie dann wieder mit nach hause nehmen zu dürfen. Natürlich haben wir uns sehr darüber gefreut, zumindest nochmal frische Klamotten an den Leib zu bekommen, auch wenn wir uns vorher mit dem nötigsten eindecken konnten.
Norwegen/ Ølen
Nach einem Tag Aufenthalt in Deutschland, machten wir uns per Auto und Fähre auf die Weiterreise nach Norwegen. Hier wollten wir ebenfalls noch mal vier Tage Revier und Umgebung erkunden. Der Haken an der Sache war nur, dass das Sturmtief aus Island inzwischen fast hier angekommen war. Okay, ganz war es noch nicht da aber zum Angeln war es wirklich nicht sehr angenehm. So sollte diese komplette Tour mehr oder weniger ins Wasser fallen. Ein bisschen Fischen konnten wir zwar im Ølenfjord aber eine tolle Tour sieht auf jeden Fall anders aus. Trotz kompletter Angelausrüstung, nur wenig Erfolg.